Latein macht klug!
Es trägt in vielerlei Hinsicht dazu bei, sich zu einem rundum gebildeten Menschen zu bilden.
Wie?
Latein vermittelt ein tiefgreifendes Allgemeinwissen. Als Grundlage der europäischen Kultur setzt sich der Lateinunterricht mit Mythen auseinander. Wer das Unterrichtsfach Latein hat, kann ableiten, warum die Reise von einem Stadtteil zum anderen einer Odyssee gleichen kann, dass Shakespeare’s Romeo und Julia im Grunde genommen eine Kopie des Mythos von Pyramus und Thisbe ist, und warum man denn jetzt während einer Sisyphosarbeit auch noch Tantalusqualen erleidet.
Auch in anderen Schulfächern taucht Latein als Bildungssprache auf: Warum man in der Mathematik vom Multiplizieren und Dividieren spricht, welche Bedeutung hinter biologischen und chemischen Fachbegriffen, wie z. B. Pubertät oder Ferrum, steckt – Latein lehrt uns, die Hintergründe hinter Alltäglichem zu verstehen. Denn bis ins 18. Jahrhundert war es in Europa das Medium für die Fachsprachen der Wissenschaft und der öffentlichen Verwaltung. Ein ernsthaftes Studium der Philosophie, Theologie, Rechtswissenschaft, Geschichte, bestimmter Sprachen, Politik und der Sozialwissenschaften ist daher nur mit Kenntnissen der lateinischen Sprache möglich.
Wer Latein lernt, erhält nicht nur eine intensive formale, sondern selbstverständlich auch grammatikalische Schulung. Diese kommt jeder weiteren Beschäftigung mit Sprache zugute. Denn die wichtigste Unterrichtstechnik ist das Übersetzen aus dem Lateinischen. Durch den Vergleich der unterschiedlichen Sprachsysteme und Ausdrucksmittel wird bewusste Auseinandersetzung mit dem System Sprache gefördert. Durch den muttersprachlichen Transfer ist eine differenzierte Sprachgestaltung im Deutschen möglich. Darüber hinaus erleichtern Lateinkenntnisse wesentlich das Erlernen weiterer Fremdsprachen. Die romanischen Sprachen haben sich direkt aus dem Lateinischen entwickelt, und auch in englischen Texten sind bis zu 50% der verwendeten Wörter direkt oder indirekt lateinischen Ursprungs.
Wer die Sprache Latein beherrscht, wird so zum Sprach-und Grammatikprofi. Sie wird als tote Sprache nicht mehr gesprochen, was ausschließliches Übersetzen ins Deutsche bedeutet. Somit ist die Beschäftigung mit Latein besonders den Schüler*innen zu empfehlen, die ein analytisches Herangehen an Problemstellungen bevorzugen, aber auch bereit sind, regelmäßig Vokabeln zu lernen.
Mit modernen Unterrichtsmethoden und Materialien wird Latein Schüler*innen vermittelt. Spannende Übersetzungstexte, vielseitige sprachliche Übungen, lateinische Sprachlernfilme, Comics zur römischen Mythologie sowie digitale online-Lerntools werden eingesetzt, um den Schüler*innen eine motivierende und moderne Unterrichtserfahrung zu ermöglichen.
Latein findet jedoch nicht nur im Klassenzimmer statt. Auch Ausflüge, wie z. B. ins Alte Museum, sind Bestandteil des Unterrichts, bei denen die Spuren der Römer aus nächster Nähe bestaunt und untersucht werden können. Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch eine Kursfahrt nach Xanten (NRW) möglich.
Latein macht also nicht nur klug, sondern auch Spaß!