Für die Teilnahme an der Jury-Tagung, wurde die Sophie-Scholl-Schule (als anerkannte UNESCO-Schule) gebeten, zwei Schüler/Innen vorzuschlagen, die Interesse dafür zeigen würden. Diese Ehre wurde Aminata (10. Jahrgang) und mir, Sara (13. Jahrgang), zuteil. Und ja, ich spreche hier bewusst von Ehre, da ich es als ein großes Glück sehe, von so vielen UNESCO-Schülern, eine der zwei zu sein, die die Chance bekommen hat an diesem spannenden Wochenende teilzunehmen. Und dass es sich hierbei tatsächlich um einen begehrten Platz gehandelt hat, beweist die große Nachfrage von ehemaligen kulturweit-Alumni, die aus ganz Deutschland angereist gekommen sind.

Das große Interesse bestand hauptsächlich dadurch, dass alle 10 Alumni im Bereich Kultur, Kommunikation und Medien (Film) oder Bildung zu Hause waren, durch Studium oder Arbeit. Selbst wenn ich als Schülerin dies noch nicht von mir behaupten kann, spielen diese Themen in meinem Leben eine wichtige Rolle. Da ich zum Beispiel Schülerin des SESB-Zweiges bin und deutsch-französisch bilingual erzogen wurde, wird Interkulturalität bei mir sowohl in der Schule als auch im Privaten großgeschrieben. UNESCO ist hier natürlich ein wichtiger Vertreter der Förderung kultureller Toleranz und die Verbindung zur Erziehung im Kindesalter durch die bedeutende Rolle der Medien (Fernsehen), stellt in meinen Augen einen entscheidenden Ansatz für die bessere Völkerverständigung von morgen dar.

Natürlich bedeutete die Teilnahme zwar auch ein Wochenende zu „opfern“, da die Zusammenarbeit den Großteil beider Tage in Anspruch genommen hat -  und das inmitten der Klausurenphase. Jedoch hat es sich für mich keinesfalls um ein vergeudetes Wochenende gehandelt! Bei solch einem Entscheidungsprozess dabei zu sein und mitzuwirken ist allein schon höchst interessant und stärkt Kritikfähigkeit und Argumentationsstärke.

Außerdem bot sich durch den Kontakt zu den Alumni die Gelegenheit, Informationen auszutauschen über unterschiedlichste Studiengänge und ihre schulischen Einrichtungen sowie etwas über Praktikums- und Berufserfahrungen zu hören. Als Abiturientin erhielt ich so einen guten Einblick in mehrere Felder, die später für mich interessant werden könnten. Besonders günstig war vor allem die Tatsache, dass alle Jury-Mitglieder am Projekt „kulturweit“ teilgenommen haben, welches ein Freiwilliges-Soziales-Jahr im Rahmen des internationalen Kultur-Freiwilligendienst der Deutschen UNESCO-Kommission ermöglicht. Einen ersten Kontakt mit dem Programm und viele persönliche Meinungen und Ratschläge zu erhalten, stellen selbstverständlich ebenfalls ein Plus dar, wenn man die Teilnahme selbst in Erwägung zieht, so wie ich.

Für mich haben sich daher der Zeitaufwand und die Bemühungen gelohnt, weil ich meinen Interessen nachgehen konnte und gleichzeitig auch viele neue Eindrücke gewonnen habe. Da das Projekt noch recht neu ist (wir waren erst der 2. Durchgang), hoffe ich umso mehr, dass es noch lange bestehen bleibt und noch viele weitere Schüler/Innen diese Gelegenheit wahrnehmen werden.

Auf der Suche nach „filling gaps” und „strong stories”

Die Tagung der Jury für den UNESCO-Sonderpreis des Prix Jeunesse

13 Filme anschauen, 3 Siegerfilme küren, in 2 Tagen – das war das Ziel unserer Jury für den UNESCO-Sonderpreises des Prix Jeunesse 2018. Am 17.02. und 18.02.2018 hat sich unsere 12-köpfige Jury – bestehend aus 10 Alumni des Freiwilligendienstes kulturweit und 2 Schülerinnen einer Berliner UNESCO-Schule – im kulturweit-Büro in Berlin getroffen und diskutiert, bewertet und vor allem natürlich Filme geschaut. Aufgrund des unterschiedlichen Vorwissens der Jurymitglieder, von denen viele bereits Erfahrung in der Arbeit mit Film und Medien auch für den Kinderbereich haben, waren von Beginn an keine Zweifel da, dass es für uns alle ein spannendes und horizonterweiterndes Wochenende sein würde.

Nach einer kurzen Einführung in den Prix Jeunesse und den Plan für das Wochenende, waren wir „auf uns selbst gestellt“. Das Wichtigste war nun erst einmal festzulegen, wie wir vorgehen wollen: Ist es sinnvoller, die Filme alle nacheinander zu schauen oder in Blöcke einzuteilen? Wie würde man die Blöcke am besten einteilen? Und wie wollen wir bewerten und auswählen?

Nach einer kurzen Diskussion, haben wir uns entschieden alle Filme am Stück zu schauen, um somit einen ersten Gesamteindruck zu bekommen, und danach jeden einzelnen in der großen Gruppe zu besprechen.

Für die Bewertung wollten wir die Kriterien des Prix Jeunesse zu den Bereichen Zielgruppe, Idee und Produktion natürlich beibehalten. Wir haben uns aber dazu entschlossen, kein striktes Punktesystem zu folgen, sondern dass jedes Jurymitglied individuell Notizen zu jedem Film macht.

Einen besonderen Fokus wollten wir vor allem auf das diesjährige Motto des Prix Jeunesse „strong stories for strong children“ legen, sowie die Werte der UNESCO und von kulturweit sowie auf den Aspekt, dass die Thematik des Films interkulturelles Verständnis fördern soll, indem sie „eine Lücke füllt“.

Natürlich hat das Anschauen der Filme die meiste Zeit in Anspruch genommen. Am Sonntagnachmittag waren aber alle hochmotiviert, sich endlich intensiv auszutauschen, da wir bereits in den Pausen merkten, dass es zu spannenden Debatten kommen würde. Eis zum Nachtisch und Knabbereien für den anstehenden Diskussionsmarathon waren zudem ein guter, zusätzlicher Motivator.

Um schon einmal ein erstes Stimmungsbild zu erhalten, haben wir zunächst eine kleine Bewertung vorgezogen. Jedes Jurymitglied hat auf einem Flipchart seine 3 Favoriten angekreuzt. Wir haben dann über alle Filme gesprochen, die mindestens eine Stimme hatten. Dabei hat sich schnell herauskristallisiert, dass das erste Stimmungsbild zwar sehr hilfreich war, um ein paar Filme schon auszuschließen, es aber innerhalb dieser „Top-Auswahl“ noch zu einigen Diskussionen kommen würde.

Als wir es geschafft hatten unsere Auswahl auf 6 Filme einzugrenzen, wollten wieder so vorgehen, wie gehabt – doch das hat plötzlich gar nicht mehr geklappt. Es wurde schnell deutlich, dass wir die drei Sieger nur durch weitere Gespräche und Abwägen miteinander festlegen werden – gesagt, getan. Die Reihenfolge festzulegen, war dann der kleinere, übriggebliebene Schritt: Platz 1 war schnell klar und zwischen Platz 2 und 3 wurde dann ganz demokratisch per Handzeichen abgestimmt.

Insgesamt stehen wir als Jury nun voll und ganz hinter unserer Entscheidung, selbst wenn das einprägsamste Erlebnis an diesem Wochenende wohl war, wie jeder von uns seine eigene Auswahl noch einmal überdacht hat, plötzlich der Auswahl von jemand anderem zugestimmt hat und man zeitweise nicht mehr wusste, wo einem der Kopf stand, da es zahlreiche Argumente für und auch gegen jeden Film gab. Die 13 Filme aus den verschiedenen Ländern und mit verschiedenen Ansätzen anzuschauen und in der Gruppe zu besprechen war dennoch ein Erlebnis, was in unser aller Denkweisen neuen Wind gebracht hat – weshalb wir uns umso mehr auf die Veranstaltungen des Prix Jeunesse im Mai freuen!

      

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