Was bedeutet es, sich für die Umwelt und für Menschenrechte stark zu machen? In welcher Gesellschaft wollen wir leben und wie kommen wir da hin? In der dort geschriebenen Deklaration geben die ca. 40 teilnehmenden Jugendlichen Antworten, aber auch weitere Fragen mit auf den Weg. Hier zum Durchlesen:
Hier kommt nun der Erfahrungsbericht von Carla (12. Jahrgang) und Jonathan (13. Jahrgang), die mit dabei sein durften:
Wir werden immer schneller. Mein Magen dreht sich schon ein wenig um. „Jetzt bloß nicht raus schauen“, denke ich. Und da sind wir auch schon in der Luft. Um 6 Uhr morgens vom Flughafen Tegel gestartet fliegen wir über Lissabon nach Dakar, die Hauptstadt Senegals. Dort angekommen ist zunächst unser Gepäck nicht da. Zu schnelle Verbindung, es konnte nicht umgeladen werden. Wir merken, dass wir hier wirklich nicht in Deutschland sind. Alle sind lockerer und nehmen den Lauf der Dinge nicht so eng. „Na gut, dann passe ich mich daran an.“ Und wer hätte es gedacht, es funktioniert ganz gut. Meine absolut „deutsche“ Pünktlichkeit habe ich leider immer noch nicht wiedererlangt.
Spät abends kommen wir erschöpft in Kaolack an, der Stadt, in der wir für eine Woche leben werden. Unsere Unterkunft ist riesig und sehr europäisch. Schade eigentlich, so können wir das Land gar nicht von innen heraus kennenlernen. Wir sind nämlich total neugierig und sehr unwissend was uns erwartet.
Die Woche beginnt mit der Präsentation unserer Projekte, die wir in unseren Heimatländern umgesetzt haben. An der Sophie-Scholl-Schule haben wir am zurückliegenden Wandertag einen Projekttag organisiert, an dem der Film „Tomorrow – Die Welt ist voller Lösungen“ geschaut wurde und anschließend in Workshops zu einzelnen Themen tiefgehender gearbeitet wurde. Dieses Projekt reichten wir auch in unserer Bewerbung für diese Reise ein. Übrigens konnten wir diese Reise nur als UNESCO-Projektschulen-Schüler machen. Danke also an alle, die die UNESCO Projekte der Schule durchführen und unterstützen!
Zurück zum Thema: Nach der Präsentation gab es diverse Workshops über die ganze Woche verteilt. Wir arbeiteten zu den UN-Sustainable-Developement-Goals, zu Global Citizenship oder zu Gender Equality. Wohlgemerkt alles auf Englisch. Es war unglaublich beeindruckend zu spüren, welches Potenzial in jedem einzelnen von uns steckt, aber auch, dass die Ansätze in verschiedenen Kulturen ganz woanders liegen. Wenn wir Schüler aus Deutschland das Schulsystem verändern wollen, heißt es oft „Mehr Freiarbeit, mehr Selbstbestimmung, andere Lernkonzepte, Bulimieschulsystem abschaffen, Lernen fürs Leben“, doch als ich (Carla) mit Goodluck (Kein Scherz, er heißt wirklich so) aus Tansania sprach, meinte er, es würde viel bringen, die Schulzeit um 2 Jahre zu kürzen, um schneller studieren zu können. Ganz andere Punkte. Aber auch so viele Gemeinsamkeiten. Das war das Wichtigste an der sog. „German-African-Academy“. Wir sind alle gleich, jeder auf seine individuelle Art! Und das konnten wir sowas von spüren. Wie auch Michael Jackson sang: „It doesn’t matter, if you’re black or white.“
Diese wundervolle Woche war viel zu schnell vorbei. Freundschaften, nicht nur flüchtige Bekanntschaften, wurden geschlossen. Und zwar mit Menschen, die ganz anders leben als wir. Wenn wir irgendwann wieder die Chance auf solch eine Begegnung haben, wir werden sie wahrnehmen, weil wir nun wissen, wieviel uns solch sozialer Kontakt mit dieser wunderbaren Welt verbindet.
Uns ist allen klar, wenn wir unsere Zukunft anders sehen wollen, als das was heute in der Welt geschieht, dann müssen wir heute anfangen Samen zu säen, um später reife Früchte ernten zu können.
Als Appel an euch alle: Geht raus, sammelt Erfahrungen, startet Projekte, nehmt an der nächsten German-African-Acadamy teil und engagiert euch! Heute und jetzt für: TOMORROW!

 

Declaration of Kaolack

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