Mittendrin und voll dabei
„Halbzeit-Klassik“ein Projekt mit dem Grundkurs Orchester und dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin am 9.12.2018
„Auch ein Orchester muss sich warm machen“, erklärt Vera (12. Jahrgang) 26 Kindern im Alter von 4-13 Jahren, die von ihren Eltern über das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin zum Format „Halbzeit-Klassik“ angemeldet wurden und gestaltet gemeinsam mit Milena Bodypercussion-Übungen zum Nachmachen, die Rhythmen aus dem Stück imitieren und mit ihnen vertraut machen. Die Kinder machen alle begeistert mit. Idee des neuen Formats ist es, die Kinder möglichst spielerisch und altersgerecht in der ersten Konzerthälfte auf die zweite vorzubereiten. In unserem Fall wurde in der zweiten Hälfte die 3. Sinfonie von Robert Schumann mit dem Beinamen „Rheinische“ interpretiert.
Im „Green Room“ der Philharmonie gestalteten also Schülerinnen und Schüler des Grundkurs Orchester der Sophie-Scholl-Schule diese Vorbereitung. Gemeinsam mit einer Musikerin vom RSB (Karin Kynast) und der Musikvermittlerin des RSB (Isabel Stegner) hatten sich die Schülerinnen und Schüler während der Kurszeit Gedanken zu der Durchführung eines solchen Formates gemacht. Aktiv sollten die Kinder sein und ein Gefühl dafür bekommen, wie ein Orchester zusammen spielt, wo die verschiedenen Instrumente sitzen und sie sollten schon mal einen ersten Eindruck von der Musik erhalten. Zusätzlich gestalteten die Kursteilnehmer auch ein kindgerechtes Programmheft mit verschiedenen Aktivitäten und Informationen, da die Programmhefte für Erwachsene für Kinder meist uninteressant und zu schwer sind.
Zunächst erhielten die Kinder Instrumentenkärtchen, auf denen Orchesterinstrumente abgebildet waren. Marie und Robert erklärten den Kindern dann, nach welchen akustischen Regeln die Instrumente im Orchester sitzen und forderten die Kinder auf, sich dementsprechend im Raum zu verteilen. Dann erhielten sie nach einer Aufwärmphase verschiedene Rhythmen, die in ihrer Instrumentengruppe auch im realen Stück vorkommen und übten diese mit der Hilfe der Kursteilnehmer ein. Gestützt wurde der Klang auch durch den Einsatz echter Instrumente: die Geigerin des RSB spielte die Melodie, eine Tuba (Milena) die tiefen Begleitbässe und eine Klarinette (Marie) und eine Oboe (Olivia) spielten die Begleitakkorde. Zusätzlich kamen auch Bongos und Boomwhackers zum Einsatz, sodass die Musik auszughaft, aber erkennbar, erklingen und gespielt werden konnte. Robert zeigte zudem interessierten Kindern, wie man dirigiert, was einige Kinder auch mit Begeisterung ausprobierten.
In einer zweiten Phase ging es darum, die Kinder mit markanten Stellen aus dem Stück vertraut zu machen, um sie dann später im Konzert wiederzuerkennen. Unter der Leitung von Olivia und Lili wurden den Kindern vom Kurs zusammengeschnittene Stellen präsentiert. Dabei gab es auch die Aufgabe, die eigene Instrumentenkarte hochzuhalten, wenn das Instrument im Ausschnitt vorkommt.
Für besonders markante Stellen aus verschiedenen Sätzen hatten sich die Schülerinnen und Schüler witzige Merksätze ausgedacht, die zu der Melodie bzw. dem Rhythmus der einzelnen Auszüge passten. Der eine „Komm, wir gehen jetzt nach Hause“ wurde den Kindern mehrfach vorgesungen und die Kinder haben den Merkspruch hinterher selbst gesungen, aber auch der andere: „Ich will Kuchen essen, gib mir was zu essen!“ fand großen Anklang.
Am Ende konnten sich die Kinder noch das liebevoll gestaltete Kinderprogrammheft ansehen und bereits erste Rätsel ausfüllen, sich die Bilder ansehen und daraufhin eine Vorstellung vom Stück aufbauen. Die Kinder konnten zuletzt auch eine kurze Rückmeldung in Form von Zensuren geben. Mit einem Schnitt von 1,2 können wir durchaus zufrieden sein!