Im Rennen um den Deutschen Engagementpreis 2022
Die Ausstellung „100 Jahre Sophie Scholl – Was uns heute wichtig ist“ am Ort der Erinnerung (Bunker Pallasstraße) ist für den Deutschen Engagementpreis 2022 nominiert. Der Deutsche Engagementpreis ist der Preis der Preise für freiwilliges Engagement in Deutschland.
Nominiert werden können alljährlich Preisträgerinnen und Preisträger anderer Engagementpreise in Deutschland. Wir haben dieses Jahr zwei Preise im Wettbewerb Demokratisch Handeln für Jugend und Schule gewonnen. Nominierung lohnt sich: Auf die Gewinnerinnen und Gewinner der fünf Kategorien Chancen schaffen,
Leben bewahren, Zusammenhalt leben, Grenzen überwinden und Demokratie stärken warten Preisgelder in Höhe von je 5.000 Euro. Eine Experten-Jury bestimmt die Preisträgerinnen und Preisträger dieser Kategorien. Über den mit 10.000 Euro dotierten Publikumspreis stimmt die Öffentlichkeit im Herbst 2022 ab. Die Teilnahme sorgt für hohe mediale Aufmerksamkeit und macht so auf das Engagement der vielen bürgerschaftlich engagierten Menschen aufmerksam.
Hier finden Sie weitere Informationen zum Wettbewerb des Deutschen Engagementpreises: www.deutscher-engagementpreis.de/wettbewerb/
zur Kunstausstellung
Die Kunstausstellung „100 Jahre Sophie Scholl – Was ist uns heute wichtig?“
fand im September 2021 statt. Anlässlich des hundertjährigen Geburtstags Sophie Scholls haben die Schüler*innen der Kunstklassen des neunten und zehnten Jahrgangs unter Anleitung von Anja Lutscher und Andrea Busse-Hurt sich die Frage gestellt, welche Werte ihnen heute wichtig sind und wofür sie sich einsetzen möchten. Vieles, wofür Sophie Scholl eingetreten war, ist für sie heute auch noch bedeutsam, wie Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden. Aber es kommen auch neue Werte und Ziele hinzu, zum Beispiel Natur- und Tierschutz sowie Nachhaltigkeit. Die Schüler*innen haben sich intensiv mit unterschiedlichen Aspekten dieser Themenbereiche auseinandergesetzt. Das Ergebnis war eine Vielfalt sehr ausdrucksstarker Zeichnungen, die zusammengestellt von der Künstlerin Karen Thastum großformatig an den nahegelegenen Bunker projiziert wurden.
Das Gebäude der Sophie-Scholl-Schule war von 1943-45 ein Lager für Zwangsarbeiter*innen. Die Internierten mussten den nahe gelegenen Bunker bauen. 2002 wurde am Bunker ein „Ort der Erinnerung“ eingeweiht, der am authentischen Ort auf das Schicksal der Zwangsarbeiter*innen aufmerksam macht. Schüler*innen hatten im Rahmen einer freiwilligen Arbeitsgemeinschaft unter Anleitung von Bodo Förster und Andrea Busse-Hurt eine künstlerische Konzeption für den Erinnerungsort entwickelt: Am Bunker wurden Acrylglastafeln mit Zitaten von Zeitzeug*innen angebracht, durch eine Art Skulptur entlang des ehemaligen Lagerzauns wird auf die Geschichte aufmerksam gemacht. Der „Ort der Erinnerung“ ist seitdem Teil der Schule. Regelmäßig sind im Bunker künstlerische Ausstellungen von Schüler*innen zu sehen, durch die der Ort und die Geschichte lebendig werden. Die beteiligten Schüler*innen werden zu Fachleuten, die ihr Wissen und ihre Erfahrungen vermitteln.
Am Ort der Erinnerung finden seit 20 Jahren regelmäßig Kunstausstellungen statt. Die kontinuierliche Projektarbeit dient dazu, immer neue Schülerjahrgänge einzubeziehen. Jede Ausstellung hatte einen anderen inhaltlichen und künstlerischen Schwerpunkt. Präsentiert wurden Malerei, Zeichnungen, Installationen, Objekte, Filme, Performances und Projektionen. An jedem Projekt sind viele Personen beteiligt, auch die letzte Ausstellung war nur durch ein großes freiwilliges Engagement von Schüler*innen, den anleitenden Lehrerinnen, der beteiligten Künstlerin und dem Kunstamt, Eltern und dem Förderverein der Schule sowie der Schulleitung möglich. Bisherige Ausstellungen:
„Täter- Opfer“, 2002
„Kriegsende in Schöneberg“, 2003
„Klänge im Beton“, 2004
„Heimat“, 2006
„Innen und Außen“, 2008
„Gezwungen – Das Arbeitslager in der Augusta-Schule“, 2012
„Schatzkammer der Werte“, 2014
„Zeichnen gegen das Vergessen“, 2019
„100 Jahre Sophie Scholl – Was ist uns heute wichtig?“, 2021